Leinsamen
Linum usitatissimum
Wirkstoffe
Fettes Öl, Schleimstoffe, Proteine, Phosphatide, Sterole
Wirkteile
Leinsamen
Standort
Kultiviert
Herkunft
Marokko, Türkei, Argentinien
Anwendung
Verstopfung, Entzündungen in Mund und Rachen, Heiserkeit
Zubereitung
Zur Behandlung von Verstopfungen wird 3 mal täglich ein Eßlöffel voll Leinsamen mit reichlich Flüssigkeit zu den Mahlzeiten eingenommen. Bei äußerlicher Anwendung als Kompressen werden 50 g Leinsamen in ein Säckchen aus Leinen oder einem vergleichbaren Material gefüllt. Dieses wird 10 Minuten lang in heißes Wasser gelegt und danach auf die erkrankte Stelle gelegt. Leinsamen werden sowohl als ein schonendes Abführmittel genutzt als auch zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei Reizhusten und Heiserkeit verordnet. Für die letztgenannten Anwendungen wird eine dünne Schleimabkochung eingenommen. Diese wird auch bei Magenschleimhautentzündungen angewendet. Darüber hinaus wird Leinsamen in Form von Kompressen zur Behandlung von Hautleiden, bei Ischias, Rheuma, aber auch Zahnschmerzen oder Gallenkoliken benutzt.
Hinweis
Lein ist eine uralte Kulturpflanze. Lein wurde bei den Ägyptern vorwiegend als Nahrungsmittel, später aber auch zur Tuchherstellung verwendet. Auch aus Mitteleuropa konnte anhand von Funden aus der jüngeren Steinzeit die Verwendung von Lein zur Herstellung von Flachsgewebe nachgewiesen werden. Die medizinische Verwendung von Lein setzte jedoch erst sehr viel später, etwa im 5.Jhd n. Chr. ein. Heute ist der Leinsamen zwar ein bekanntes verdauungsförderndes Mittel, die Gewinnung von Stoffen ist jedoch durch die Verwendung von Baumwolle und die Herstellung von Kunstfasern in Vergessenheit geraten.